Rückfall

Tipps, Tricks und Probleme bei der Erziehung eines Briard
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Matti
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Rückfall

Beitrag von Matti » 20. Feb 2017, 21:14

In den lezteten Wochen hat Matti tolle Fortschritte gemacht und ich habe gedacht/gehofft, dass wir jetzt
das schlimmste überstanden haben. Leider war die letzte Woche ein absolutes Chaos und Matti zeigt jetzt
wieder teilweise ganz extreme Angst und Meideverhalten.
Das ganze fing am leztzten Montag mit starken Bauchschmerzen an, Symptome fast wie bei einem Magendreher.
Also ab zu TA, röntgen, Ultraschall. Kein Magendreher aber irgendwas undifinierbares im Darm, Verdacht auf
festgesetze Blähungen woher auch immer. 2 Spritzen. Über Nacht wurde es besser und Matti wollte am nächsten
Morgen auch wieder laufen. Nach der Gassi-Runde zur Kontrolluntersuchung wieder zum TA, wieder röntgen.
Alles wieder gut aber Mattis Nervenkostüm war arg angegriffen. Er wollte nur noch nach Hause und hat wieder
ander Leine gezogen wir irre.
Am Mittwoch abend - Matti hatte sich gerade wieder beruhigt - hat irgendein Idiot ein ganze Reihe von Böllern
abgefeuert, immer so im Abstand von 1 Minute. Matti ist fast durchgedreht, hat mich fast von den Füßen geholt.
Daraufhin habe ich ihn vor Schreck ziemlich angeraunzt, das hat ihm dann den Rest gegeben. Es ging nichts mehr.
Er hat sich hingelegt und bei jedem weiteren Böller ist er völlig irre rumgehopst. Weder gute Worte nocht
Leckerlies haben noch was geholfen.
Gassi-Gänge waren in den folgenden Tagen eine absolute Katastrophe, er hat wieder sein altes Verhalten gezeigt,
in dem der versucht sich unangenehmen Situation zu entziehen und draussen findet er fürchterlich.
Das bedeutet, das er mit all seiner Kraft an der Leine zieht und man ihn kaum halten kann. Ansprache und
Leckerlies zwecklos. Er nimmt dann nichts mehr wahr.
Heute bin ich dann wieder zum TA und habe ein Feromon-Halsband geholt. Damit haben wir in den ersten Monaten
sehr gute Ergebnisse erzielt. Ich hoffe, dass er sich relativ schnell wieder beruhigt und wir in den nächsten Tagen
wieder einen "normalen" Hunden haben werden.

LG Marion und Matti

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Norbert
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Re: Rückfall

Beitrag von Norbert » 20. Feb 2017, 22:09

Hallo Marion,
ich kenne deinen Wuschel Matti nicht, würde ihn aber... in beschriebenen Situationen... auf keine Fall trösten oder ihm gut zureden u.s.w.
Matti könnte dann lernen: Wenn ich Angst zeige, bekomme ich positive Zuwendung.
Mit trösten verstärkst Du die Angst.
Ich würde versuchen meinen ängstlichen Hund zur Ruhe zu bringen.
Er soll sehen, da bin ich, mir kannst Du vertrauen.
Würde Ihn an die Leine legen und nichts machen.... nicht sprechen, nicht schimpfen.
Würde warten bis er sich beruhigt hat und ihn dann ansprechen.
Gleichzeitig würde ich testen....mit irgend etwas was er gerne mag
(Spielzeug, Lecker oder mit n’kleinen Aufgabe/ Fredo gibt z.B. Pfötchen) ob ich wieder interessant für ihn bin.


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Re: Rückfall

Beitrag von Matti » 20. Feb 2017, 23:14

Ich sollte zur Erklärung noch erwähnen, dass Matti ein Briard aus Schondra ist und wir jetzt seit
fast einem Jahr an der Angst und dem Misstrauen arbeiten. Und dann bringen ein paar Kleinigkeiten
das Hundilein wieder so aus dem Konzept. Für ihn sind es halt keine Kleinigkeiten weil er nie
gelernt hat, mit Umweltreizen umzugehen. Ich hoffe nur, dass er sich schnell wieder fängt.
Schlimm ist für mich immer, dass er dann nicht mehr raus will in die böse Welt. Und ich bin die
Böse, die ihn da immer wieder raus schleppt. Das fördert auch nicht unbedingt sein Vertrauen.

LG
Marion und Matti

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Re: Rückfall

Beitrag von Norbert » 21. Feb 2017, 08:02

Hallo Marion,

Bei Facebook bin ich nicht, wenn dort umfangreicher etwas zu Matti geschrieben steht.
So wie Du hier über Matti schreibst.. brauchst Du auch Beratung von Leuten mit Hunden die eine ähnliches Verhalten aufgezeigt haben.
Und du brauchst professionelle Hilfe, "da muß von draußen drauf geschaut werden".
Habe "auf die Schnelle" noch nicht gefunden, ob Du mit Matti eine Hundeschule, Hundesportverein o.ä. besuchst.
Ich hatte mit meinem ersten Briard auch ein Problem und suchte nach n’ Lösung.
Hundeschule, Hundesportverein waren gut, halfen aber nicht bei der eigentlichen Problemlösung.

Echte Hilfe erfuhr ich durch eine Trainerin der Kynos Stiftung (Förderung behinderter Menschen durch die Bereitstellung eines ausgebildeten Hundes).
Die hatte ausnahmsweise den Briard umfangreich getestet in einer Umgebung mit vielen Situationen, auch mit vielen Hunden und mich anschließend beraten.

Vieleicht gibt es so etwas ähnliches auch bei dir in der Nähe?


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Re: Rückfall

Beitrag von Matti » 21. Feb 2017, 10:06

Wir hatten bisher 2 Hundetrainer, die erste kam mit Standardvorschlägen wie Leinenschlag /-ruck oder schnelle
Richtungswechsel. Das war aber zu dem Zeitpunkt viel zu früh und Matti noch mehr verunsichert und er wurde immer
hektischer. Sie ging auf sein Angst-/Unsicherheitsproblem überhaupt nicht ein, die zweite hat ziemlich schnell
zugegeben, dass sie mit diesem Problemen keine Erfahrung hat und der Briard doch sehr speziell ist.
Besser so, als weiter herumdoktern.
Ich habe es dann mit der Methode "in der Ruhe liegt die Kraft" probiert und er hat sehr gute Fortschritte gemacht.
Zwar sind andere Hunde noch ein Problem, aber auch das wurde besser. Zusätzlich habe ich mit Rally Obedience
angefangen, und das brachte sehr viel. Matti hat dabei richtig Spass und wurde jetzt auch draussen viel entspannter. Bis zur letzten Woche eben in der für ihn alles schief lieft, jetzt fangen wir zwar nicht bei Null an, aber haben leider einen riesigen Schritt rückwärts gemacht. Durch das Feromon-Halsband ist er allerdings schon viel ruhiger geworden und ich denke, wir werden nicht nochmal so viel Zeit brauchen. Inzwischen ist er draussen auch wieder ansprechbar, ist aber nicht gelassen und reagiert wieder auf jedes Geräusch.
Zusätzlich werde ich mich nochmal an einen Trainer/Trainerin von "Hundewelten" wenden. Die haben dort alle
so ihre Spezialgebiete und suche mir einen, der sich auf Angsthunde spezialisiert hat. Evtl. bieten die auch entsprechende
Wochenendseminare an.
Um ihm vernünftiges Hundeverhalten beizubringen, nimmt ein Freund von uns Matti 2 - 3 mal in der Woche mit seinen
Hunden mit.Das klappt auch super, hier fühlt Matti sich im Rudel sicher.
Ich bestätige ihn bestimmt nicht in seiner Angst und er wird nicht wie ein rohes Ei behandelt aber er ist halt viel mehr
traumatisiert, als ich erwartet hatte. Das wird noch ein langer Weg werden.

LG
Marion und Matti

Piroschka

Re: Rückfall

Beitrag von Piroschka » 21. Feb 2017, 14:15

Das klingt doch schon mal nach einem Plan und insgesamt etwas zuversichtlicher als dein erster Rückfall-Post. Heute hat sich übrigens unter dem Nicknamen Madeline eine weitere Schondra-Halterin (Petra mit Hope) hier angemeldet. Vielleicht hat sie noch Tipps für euch?

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Re: Rückfall

Beitrag von Norbert » 21. Feb 2017, 14:48

Ich kann nachvollziehen was du gerade durchmachst mit dem Burschen.
Hab in all den Jahren (mit nun drei Hunden) die Erfahrung gemacht, dass Trainer nicht gleich... der Trainer ist.. der benötigt wird.

Hörte damals: ....Kaukasischer Schäferhund.... kein Problem.... hatten wir schon mal.
Später dann...Briard ...kein Problem für uns....der marschiert genauso wie die anderen hier.
(die hatten mal in der Ferne einen Briard laufen gesehen...mehr nicht)

War nicht so, der Briard tickt einfach anders!
Dazu ist hier im Forum viel geschrieben worden.
Meiner Meinung nach ist er ein wenig.... ein („mitdenkendes??“) Sensibelchen.
Möchte absolut liebevoll behandelt werden wie ein Kleinkind ohne (Zeit-) (druck).
Ständig beachtet werden.


Und meine Briard waren/sind im Lernverhalten..mh..kleine Spätzünder...
Das empfinde..ich..so.
Aber wenn sie es geschnallt haben dann ist es drin und abrufbereit.

Bei der Auswahl der Trainer scharf hinschauen und sortieren!
Von daher hatte ich als Beispiel meine Problemtrainerin erwähnt, die wirklich Briard-Erfahrung hatte.

Es wird ein langer Weg ... kostet viel Zeit, Kraft und Ausdauer...aber es lohnt sich.

Matti wird ein toller Hund werden.
Wichtig ist die Bindung zwischen Euch, gib ihm die Zeit die er braucht.
Du schaffst es!


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Re: Rückfall

Beitrag von Anja-Sverige » 21. Feb 2017, 17:15

Marion ich finde Du bist mit Matti absolut auf dem richtigen Weg. Er hat nunmal eine ganz besondere - leider nicht so schöne - Geschichte.

Was Trainer angeht, da würde ich es auch so machen wie Du geschrieben hast, ganz genau anschauen und nach jemanden schauen der Erfahrung mit sensiblen, ängstlichen Hunden hat. Und wenn es nicht passt, sofort die Konsequenzen ziehen und mit diesem Trainer aufhören.

Wichtig für mich wäre auch - aber das hast Du ja auch schon in anderen Posts geschrieben - dass ich versuche dem Hund ein sicherer "Hort" zu sein. Jemand der für ihn berechenbar ist, ihm Sicherheit, Spaß und Geborgenheit gibt.

Ich bewundere Dich wirklich, dass Du Dich dieser Aufgabe stellst Bild
Liebe Grüße Anja

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Re: Rückfall

Beitrag von Lottikarotti » 22. Feb 2017, 06:29

Wie Anja schrieb......das er sich zuhause gut fühlt ist doch schon mal toll.
Es ist ein schmaler Grad wenn du ihm auf einer Seite die Umwelt zeigen möchtest, er dann aber wieder blöde Erfahrungen macht usw......
Ich bin da völlig mt dir ihm noch viel zeigen zu wollen aber einiges holt man halt auch nicht mehr auf.
Meine Amy zb hat das alles kennen gelernt als Welpe und trotzdem ist sie ´kein Hund der mit anderen Hunden gut kann.
Ein Stück weit muss man es dann auch akzeptieren, weil es unbedingt zu wollen hat uns immer zurück geschmissen !
Also das will ich damit sagen, der Gragd ist schmal, das kannst aber nur du beurteilen.
Ich würde mich auf Dinge konzentrieren denen man nicht aus dem Weg gehen kann, das das verlässlich klappt.
Er hat ja zb Hundekontakt mit deinem Partner, das reicht doch......

Es ist normal das er ein paar Tage nicht raus will wenn er draussen blödes erlebt hat.
Bei uns hatte es tagelang auch geknallt und es ist unter anderem 2 mal passiert als Amy draussen war und sie gerade Pipi machen sollte :oops:
Frag nicht wie lange sie nicht auf diese Wiese wollte !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Beim Wort Pipi machen schaute sie mich erschrocken an !!!!!!!!!
Sie sind sehr sensibel und merken sich ALLES :shock:
Petra und Amy
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SEIN HERZ ZU VERSCHENKEN !

Amy *18.06.2011
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Re: Rückfall

Beitrag von Hedi » 22. Feb 2017, 21:57

Lottikarotti hat geschrieben: Meine Amy zb hat das alles kennen gelernt als Welpe und trotzdem ist sie ´kein Hund der mit anderen Hunden gut kann.
Ein Stück weit muss man es dann auch akzeptieren, weil es unbedingt zu wollen hat uns immer zurück geschmissen !
....
Sie sind sehr sensibel und merken sich ALLES :shock:
Das kann ich so unterschreiben!
Langsam, sehr langsam, lerne ich zu akzeptieren, dass Jasper eben nicht der Hundefreund schlechthin ist. Er mag einfach keine fremden Hunde. Rüden geht gar nicht und auch von Hündinnen lässt er sich nicht anknurren, dann grummelt er gleich ordentlich zurück :?
Nur mit Hündinnen, die er von Welpe an kennt, spielt er immer noch sehr gerne!

Und Jasper merkt sich wirklich alles, speichert die Erfahrung und ruft sie bei Bedarf ab.
Liebe Grüße von Hedi, Zoe, Jasper, Bentje und Hundeengel Luca
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Re: Rückfall

Beitrag von Matti » 23. Feb 2017, 16:25

Danke an alle, das baut mich wieder ein bischen auf. Inzwischen hat Matti sich auch wieder gefangen, jedenfall teilweise.
Aber ich hatte wirklich Zeifel, ob ich mit der Situation klar komme. Wahrscheinlich erwarte ich einfach zuviel, weil ich
von Mattis Vorgängern einfach verwöhnt bin. :) Ich muss mir immer wieder klarmachen, was wir in dem Jahr schon
erreicht haben: ins Auto einsteigen, abtrocknen, bürsten, kuscheln, nicht an der Leine pöbeln, halbwegs zivilisiert
an der Leine laufen. Der Rest wird auch noch, nur auf derart heftige Rückschritte war ich einfach nicht vorbereitet.

Am Samstag kommt eine Hundetrainerin von "Hundewelten", die Briarderfahrung hat und auch schon mit anderen
Herdenschutzhunden gearbeitet hat. Mal seh'n, was die so sagt.

Inzwischen haben sich 3 andere Besitzer von Schondra-Hunden bei mir gemeldet. Da wird es jetzt wohl vermehrt Kontakt
geben. Nachdem was die so schreiben, gibt es bei allen Schondrajanern wohl ähnliche Probleme. Mal sehen, wie wir uns
gegenseitig helfen können.
LG
Marion und Matti

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Re: Rückfall

Beitrag von Imagine » 24. Feb 2017, 15:02

Hallo Marion,
die Schondras sind eine große Familie mit einer tollen Vernetzung. Wir haben durch unseren regen Austausch schon eine Menge erreicht bei den Hunden. Nichtsdestotrotz ist es für einige aber noch ein weiter Weg. Aber ich bin davon überzeugt, das wird!

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Re: Rückfall

Beitrag von THW-Fan » 24. Feb 2017, 20:35

Dann ist das doch ganz klasse, dass ihr euch hier gefunden habt, denn nicht jeder nutz FB intensiv. So laufen halt hier die Fäden zwischen Helfern, Helfenden, den jeweiligen Hunden und allen interessierten Briardfreunden zusammen. Mich freutes dass die Hunde nicht in alle Himmerlsrichtungen verstreut und ohne weiteren Kontakt sind.
Vielen Dank an alle Beteiligten.

LG Tom
Liebe Grüße aus dem hohen Norden wünscht Tom!

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Re: Rückfall

Beitrag von Matti » 13. Apr 2017, 10:23

Hier mal ein weiterer Zwischenbericht.
Die Trainerin von Hundewelten war inzwischen hier und wir haben uns auch ein zweites Mal draussen getroffen.
Sie fand Matti toll, völlig normal, nicht agro, nur unsicher. Und dann haben wir nichts mehr von ihr gehört. Das hat sich also auch erledigt. Ich vermute, dass sie wohl auch keine neuen Ideen hat oder mit so einem Hund überfordert war. :evil:
Ich habe aber weiter gemacht, wie bisher und siehe da, es geht voran. Bei Begegnungen mit anderen Hunden setzt Matti sich
inzwischen freiwillig ohne Kommando neben mich und wartet ab, bis der andere Hund vorbei ist, mit Hunden die er kennt, dürfen die
ihn sogar anpöbeln und er reagiert nicht, bei fremden Hunden ist er nicht ganz so tolerant, da versucht er schon mal hinzuspringen.
Es gibt aber Hunde, auf die kann er gar nicht, aber Himmel, dann ist das eben so, dann geht man sich halt aus dem Weg. Letzte Woche hatten wir eine Begegnung, wo Matti neben mir saß und der andere Hund sich benahm, wie Matti vor einem Jahr. Ich war so stolz :D
Geräusche, die er nicht genau orten kann, verunsichern ihn immer noch.
Bürsten geht jetzt auch besser, nachdem wir beim Friseur mal durchgegriffen haben. Wenn's ziept versucht er zwar immer noch abzuhauen aber wenn's nicht ziept, bleibt er liegen und rekelt sich sogar, er fängt also an, es zu genießen. :D
Spielen mit uns geht immer, ich versuche seit ein paar Tagen Hütchenspiel, aber bis jetzt hat er noch nicht verstanden, was ich von ihm will, zuerst hatte er sogar Angst vor den Bechern. Die liegen jetzt in der Wohnung rum und sind schon fast normal.
Wir machen weiter Rallyobedience, 2 x die Woche allein und nach Ostern kommt ein weiterer Hund dazu, bin schon gespannt, wie das wird. Zuerst wird Matti bestimmt völlig aufgeregt sein, mal sehen, wie lange es dauert, bis er sich an Oskar gewöhnt hat.
Da er es inzwischen auch Körprekontakt zulässt in Situationen, die ihm nicht behagen, kann ich ihn dadurch auch schneller wieder beruhigen, was die Spaziergänge wesentlich angnehmer macht
Insgesamt überwiegen also die positiven Ergebnisse, wir haben beide so unsere guten und schlechten Tage :)
LG
Marion und Matti

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Re: Rückfall

Beitrag von halloweenchen » 13. Apr 2017, 17:45

servus marion,

ich finde deinen bericht schön und sehr positiv. es behauptet ja keiner, dass bries einfach sind ;-) und dann gibt's halt auch noch die, die noch ein wenig komplizierter zu knacken sind. aber wenn sie wen haben, der sich der herausforderung stellt, werden sie die genialsten partner, die man sich nur vorstellen kann.
bitte mach weiter so und berichte uns von euren fortschritten!
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Re: Rückfall

Beitrag von Matti » 17. Apr 2017, 18:00

Wie ja bereits beschrieben, wollte Matti sich ja partout nicht bürsten lassen. Nach dem letzten Besuch
beim Hundefriseur hat Matti jetzt seine Strategie geändert. Es wird sich nicht mehr gewehrt mit allem was man hat
sondern jetzt wird bürsten als Spiel angesehen und er wird richtig albern. Der Prinz wirft sich auf den Boden, rollt auf den
Rücken, grinst und rudert mit den Beinen. Wenn er dann auch noch sein Nieli (Stoffnilpferd) bekommt, ist es nicht mehr
auszuhalten. Der Prinz wollte also nur seinen Kopf durchsetzen, weil das ziepen unangnehm war. Jetzt, wo die filzige Unterwolle fast
raus ist, ist bürsten gar nicht mehr so schlimm. So ein Sturschädel :D :twisted:

LG
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Re: Rückfall

Beitrag von Anja-Sverige » 17. Apr 2017, 20:03

Also ich kann Matti verstehen ... Ziepen ist doof ;-)

Aber toll, wie er sich entwickelt und es rührt mich immer total zu sehen, wie ein Hund aufblüht, der eine nicht so schöne Vergangenheit hat. ;-)
Liebe Grüße Anja

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Re: Rückfall

Beitrag von Lottikarotti » 30. Apr 2017, 10:27

Ihr macht das toll !!! Weiter so :D
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Re: Rückfall

Beitrag von Matti » 30. Apr 2017, 12:10

Heute morgen am Ende unserer Frührunde hatten wir mal wieder so ein Erlebnis der dritten Art.
Wir waren schon zu Hause, ich hatte Matti bereits von der Leine gemacht und hatte gerade die Tür aufgeschlossen,
als die kläffende Pinscherhündin eines Nachbarn um die Ecke kam und keifend auf Matti losrannte. Nur diesmal war
Hundi nicht mehr an der Leine und hat sich dann auch nicht lange bitten lassen, ist hinter dem Pinscher hinterher, der kreischend und völlig panisch davon rannte. Da war dann nichts mehr mit Rückruf. Aus der Ferne hörte ich immer noch das Quietschen vom Pinscher.
Leider habe ich dann den Fehler gemacht und bin gemütlich hinter meinem Hund her, der auch zurück kam, aber immer wenn er mich sah wieder zurück zur Quietsche rannte. Er wirkte ausgesprochen entspannt und fröhlich dabei. Nachdem er so 5 oder 6 mal zurück zum Pinscher gerannt war, kam er zufrieden (grinsend?) zurück, rannte an mir vorbei und direkt nach Hause. :twisted:
Da hat er dann gewartet mit einem Gesicht wie: "Kommst du auch endlich." Wir sind dann rein, die Tür war ja noch offen.
Es scheint auch nichts passiert zu sein, bis jetzt war der Nachbar noch nicht zum beschweren da oder er sucht seinen Hund noch. ;)
In solchen Momenten könnte ich ihn ...... Aber was soll's, ich weiß, dass Matti ihr nichts tut und vielleicht hat mein Nachbar jetzt mal begriffen, dass er auch mal auf seinen Hund achten sollte. Ich weiß, ist nicht schön und verschreckt auch immer das Umfeld, aber mit solchen Situationen werde ich wohl leben müssen. Ich pass schon immer höllisch auf und nehm Rücksicht aber nobody is perfect und heute war halt nicht so unser Tag.

LG
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Re: Rückfall

Beitrag von THW-Fan » 30. Apr 2017, 13:40

Bleib ganz cool!

Wenn ein fremder Hund keifend auf Euch losgeht und dann bei entsprechender Reaktion Mattis quiekend weg ist, bleib entspannt. Es gibt immer ignorante Herrchen, die es nur so lernen. Da weder der Besitzer noch sonst wer gleich vorstellig geworden ist, gilt die Deviese: "Ich sage nichts ohne meinen Anwalt!" bzw. "Können sie Das beweisen?". Matti hat dich (und sich) nur verteidigt und etwas Respekt eingefordert. Völlig normal und absolut klasse gelöst.

Bei unserem Rüden wäre die Situation sicher nicht so glimpflich abgelaufen. Anpampen geht gar nicht und es wird sofort entsprechend zurückgepoltert.

Genieße den freien Resttag. Ich halte einen kleinen Hinweis auf die Situation, wie Du sie erlebt hast, dass ein leinenloser und frei pöbelnder Hund (ob aus Angst oder aus falscher Selbsteinschätzung) eben auch mal eine ungewollte Reaktion bewirkt und Erziehungsfortschritte torpediert, für hilfreich. Ich hoffe der Nachbar ist einsichtig (auch im Sinne des Eigenschutzes seiner Fellnase) und erkennt, dass jeder Hund nicht immer klar einzuschätzen ist und auch mal überraschend heftig reagieren kann.


Lg Jasper und Tom
Liebe Grüße aus dem hohen Norden wünscht Tom!

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