Jagdtrieb bei Euren Briards

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Re: Jagdtrieb bei Euren Briards

Beitrag von Palatin Du Rhin » 7. Mär 2013, 17:36

Ja ich denke gerne darüber nach, aber man muss das ganze auch differenziert betrachten-- das geht mir zusehr in schwarz- weiss.
Da sind ja noch nicht mal mehr Spielräume für Grautöne.
Wer beurteilt denn, dass jedes hinterherrennen gleich jagen ist? Für mich ist NICHT JEDE ( BETONUNG AUF) :"kurzfristige" Verfolgung = jagen-- da gehört mehr dazu--
Ich kenne Setter, und was die tun ist gar nicht lustig-- die gehen aber auch schon von vornherein ganz anders an die Sache ran.
Und es bellte das Herz in ihm, so wie die mutige Hündin die zarten Jungen umwandeld, einen den sie nicht kennt anbellt und zum Kampfe heranspringt........ Dulde auch dies mein Herz
(Marc Aurel , auch wenn er´s von Platon geklaut hat )

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Re: Jagdtrieb bei Euren Briards

Beitrag von Zazou » 7. Mär 2013, 21:32

Als ich heute beim Gassigehen eine Matschgrube umgehen wollte, musste ich so 20 Meter in den Wald. Plötzlich sah ich auf dem Damm zwei Rehe laufen
- dachte ich, dabei war es ein Reh und Zazou hinterher (hatten die gleiche Farbe).Ich hab sie gleich gerufen und sie ist sofort umgekehrt
(da ist mir aber schon ein Stein vom Herzen gefallen). Meine anderen 3 kamen gar nicht auf den Gedanken , da mitzulaufen. Es war kein Hetzen oder Jagen.
Sie hat auch danach keine Anstalten gemacht, wieder die Fährte aufzunehmen - aus den Augen, aus dem Sinn. Ich denke das war kein Jagdtrieb - mehr Neugierde.

LG Ingrid

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Re: Jagdtrieb bei Euren Briards

Beitrag von Chilli » 7. Mär 2013, 21:43

Palatin Du Rhin hat geschrieben:Da sind ja noch nicht mal mehr Spielräume für Grautöne.
Wer beurteilt denn, dass jedes hinterherrennen gleich jagen ist? Für mich ist NICHT JEDE ( BETONUNG AUF) :"kurzfristige" Verfolgung = jagen-- da gehört mehr dazu--
Hier findet man eine Definition dazu.

Ok, mal ohne schwarz/weiß... was veranlasst einen Hund einer Spur zu folgen, selbstständig...und wie kann man das in unterschiedlichen Grauzonen erklären?
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Re: Jagdtrieb bei Euren Briards

Beitrag von Aloha » 8. Mär 2013, 23:37

Palatin Du Rhin hat geschrieben: [...] Ich kenne Setter, und was die tun ist gar nicht lustig-- die gehen aber auch schon von vornherein ganz anders an die Sache ran.
Stimme dir da zu, ohne wenn und aber. Hatte selbst mal einen Setter. Toller Hund. Meiner hatte aber nur Glück, dass er nicht vom Förster/Jäger/Jagdausübungsberechtigten abgeknallt wurde. Und ich, dass ich kein saftiges Ordnungsgeld zahlen musste. :oops:

Leider lässt der Gesetzgeber zu diesem Thema aber auch keinen Spielraum für Grautöne zu. Da wird nicht unterschieden, ob der Briard anders ist als ein Setter. Ist alles im Bundesjagdgesetz geregelt. Desweiteren regeln die Länder im einzelnen alles Weitere in ihren eigenen Landesgesetzen. Der Bund gibt hier also eine Vorlage und die Länder haben dann eine gewisse Mitgestaltungsmöglichkeit. Wie es in Österreich und der Schweiz ist, kann ich nicht sagen.

Mir persönlich macht es einfach keinen Spaß - auch wenn ich weiß, dass mein Briard nicht vom Jäger erwischt werden kann - meinem Hund dabei zu beobachten, wie er anderen Tieren hinterherjagd, -rennt, -hetzt oder was auch immer. ;)

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Re: Jagdtrieb bei Euren Briards

Beitrag von Thomas » 9. Mär 2013, 00:34

The return of Aloha hat geschrieben:meinem Hund dabei zu beobachten, wie er anderen Tieren hinterherjagd, -rennt, -hetzt oder was auch immer. ;)
Grundsätzlich richtig. Wenn aber ein paar Stadtkarnickel von ein Paar Stadthunden in ihre 10 m entfernten Bau gejagt werden, sehe ich da kein Problem. Die Karnickel hier sind ja so frech, die hüpfen vor Nicki in kaum 10 m Entfernung rum. Blöd wird es für beide, Hund und Karnickel, wenn sie über eine Straße rennen. Blöd bis tödlich. Nicki ignoriert die Selbstmörderkanickel zum Glück. Schaut, aber lässt sie.

Aber wer solch jagenden Hund hat, sollte auch mal dran denken, dass die Gejagten sich nicht nur verletzen können, sondern auch mal eben über Straßen rennen. Wenn solch Rotwildherde über eine Fernverkehrsstraße rennt, kann es ein Blutbad geben.

Ich mag auch nicht, wenn solch Rotte Wildschweine gehetzt, mich bald umrennen und solch Dackel hinterher.

Andererseits hab ich hier auch die Rehe wie Gazellen hüpfen sehen, wenn solch Hund, lieblos und nur kurz, mal nur zum Spurt ansetzt. Als wenn die Rehe unterscheiden. In Richtung, der macht eh nichts.

Aber egal wie, ich kann bei jedem Hund das Jagen unterbinden. Man muss nur früh genug, also gleich damit anfangen. Beim Setter ebenso wie beim Briard. Nur beim Briard ist es einfacher. Verloren hat man dann, wenn man seinen Welpen amüsiert
The return of Aloha hat geschrieben:dabei zu beobachten, wie er anderen Tieren hinterherjagd, -rennt, -hetzt oder was auch immer. ;)
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Re: Jagdtrieb bei Euren Briards

Beitrag von Chilli » 10. Mär 2013, 01:35

Wir haben Katzen, jetzt nur noch zwei...ich hatte schon mal 4, ist aber nicht Chilli´s schuld ;-)

Chilli hat einen Narren an den beiden gefressen und ist ständig hinter den beiden her :roll: ... da wechseln "spielen wollen" und "zum spielen benutzen" einander ab und ich bin hier ständig in "hab achtung" Stellung! Chilli ist keine Jägerin, aber wenn im Garten eine Katze wegstürmt JAGD Chilli hinterher und das finde ich megaschlecht! Nicht nur weil es unsere Katzen sind!!! Es sind auch Tauben, die findet Chilli wohl zum abgewöhnen...und die müssen halt weg und dann wird gehetzt, falls ich nicht schnell genug reagiere... :oops:

Im freien Gelände gibt es solche Anzeichen nicht, Chilli ist eher damit beschäftigt zu scheuen, dass ihre Menschen alle da sind und, dass auch alle ok sind und dann kann man gemütlich weiter laufen. :D

Andere Tiere zu jagen/ hetzen, oder sonstwie in ihrem Leben zu stören/einzuschränken...geht bei uns gar nicht...
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Re: Jagdtrieb bei Euren Briards

Beitrag von ravelblond » 21. Mär 2013, 18:21

Ein schöner Link passend zum Thema B-)
http://krawallmaus.blogspot.de/2013/03/ ... ref=fb&m=1

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Re: Jagdtrieb bei Euren Briards

Beitrag von halloweenchen » 21. Mär 2013, 19:54

der link ist genial! - sehr fein geschliffene formulierung - kurzweilig zu lesen!
danke für's aufspüren!!!

... und ich sag' trotzdem "NEIN!" zu meinen hunden, wenn sie was tun, was sie nicht sollen! - irgendwie wurde mir "zwangln" in der hundeerziehung vor ein paar jahren noch anders erklärt... :shock: ;-)
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Re: Jagdtrieb bei Euren Briards

Beitrag von Karin » 21. Mär 2013, 21:04

Der Link ist das Beste was ich hinsichtlich Jagdtrieb gelesen habe.

Diese Bücher zum Antijagdtraining fand ich auch schon absolut hinreisend. Da gibt es ja auch so einen absoluten Superbefehl oder Superschrei, der einen startenden Hund stoppen soll. Dazu sind mir immer 2 Sachen dazu eingefallen.
1. Ich gehe relativ allein durch ein ruhiges Waldstück (keine weiteren Spaziergänger, Vögel zwitschern,...) Wenn ich dann diesen Schrei loslasse fallen die Vögel vom Baum alles verkrümelt sich und mein Hund ist weg!
2. Das kann nur jeweils einmal wirken, wenn mein eigener Jäger wie vom Donner gerührt fast tot umfällt! Beim nächsten mal kennt er das schon und erschreckt nicht mal mehr.

Die Autoren solcher Bücher haben aber in jedem Fall Erfolg. Die kassieren bei jedem Buch, egal ob der Hund jagt.
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Re: Jagdtrieb bei Euren Briards

Beitrag von Chilli » 21. Mär 2013, 21:34

8-) Ich find den Dodillet genial! Er schreibt so schön nett alles auf was man als Hundehalter so erlebt...egal in welche Richtung :mrgreen:
Und ja, ich finde mich auch immer wieder in seinen Beschreibungen...aber natürlich nur in den harmlosen ... 8-)
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Re: Jagdtrieb bei Euren Briards

Beitrag von Dat-Emma » 29. Mär 2013, 00:46

Im letzten Jahr habe ich Elva ( Deutsch-Drahthaar-Hündin) mit zwei ihrer Welpen Dante und Dirco getroffen.
Emma fand Elva total klasse. Ich die Rasse und die zwei Lütten auch. Im Gespräch mit der Besitzerin, erklärte sie Dirco sei noch nicht vergeben. :roll:
Sie erklärte, die Hunde würden jagdhundlich geführt. Es würden Jagdprüfungen abgelegt. Ihr Mann sei Jäger.

Alles klar. Tolle Hunde. Aber ich habe einen Briard- hatte zu der Zeit auch noch alle Hände voll zu tun. Außerdem ich und Jagdprüfungen... :lol: :lol: :lol:

Wer mag, kann sich ein paar Rezepte für Wildgerichte - auf der Homepage "vom Hardenberg" ansehen.

Nun, neulich war ich wieder in Haan - eigentlich bin ich da fast 1x pro Tag - da erzählten die Besitzer von Fee (Münsterländer-Labbi-Mix), sie hätten neulich einen Jäger mit zwei Deutsch-Drahthaar Hunden getroffen, der hätte noch auf dem Weg zur Wiese erzählt, seine Hunde kämen auf Pfiff, tja -auf dem alten Segelflugplatz angekommen, sind die zwei Jagdhunde dann an die Linie zum Wald entlang gelaufen, und Schwups - waren sie im Wald verschwunden.... :roll:
Die besagte Pfeife hatte sich irgendwie in der Kleidung verheddert... Der späte Pfiff erreichte die Hunde nicht mehr.
Die Besitzer von Fee sind super nett - beide haben sich drei Stunden an der Suche beteiligt. Der Besitzer von den Jadghunden hatte noch Ehefrau plus Freunde angerufen, damit sie sich an der Suche beteiligen.

Dieses Erlebnis haben die Besitzer von Fee zum Anlaß genommen, um über ein Anti-Jagd-Training bei einer Hundeschule nachzudenken.
Mit GPS-Sender ist Fee eh' von Gordon (Besitzer) ausgerüstet.
Die möglichen Folgen so einer Hetzjagd, sowohl für den eigenen Hund, als auch für das Wild, finden beide Besitzer von Fee seien nicht zu verantworten.

Die neue "Dogs" enthält einen Artikel "Harmonie im Wald?" - in diesen Artikel geht es um gegenseitiges Verständnis von Hundehaltern und Jägern.
In der aktuellen Ausgabe vom "Jäger" ist ebenfalls ein Artikel erschienen, damit ein freundlicher Dialog zwischen beiden Seiten zustande kommen kann.

In diesen Artikel berichtet Gabriele Winter ( Mitbegründerin von der Jagdhundhilfe Krambambulli) von einer Hundenachmittagsrunde von einigen Damen mit ihren Labbis in ihren Revier. Diese Hunderunde sei über ein im Hohen Gras von der Mutter abgelegtes Rehkitz sozusagen gestolpert, und pötzlich hätten die Labbis im Rudel das flüchtende Kitz attackiert. Nachdem die Besitzerinnen die Polizei, und die widerum die Jägerin Gabriele Winter informiert hatten, suchte man gemeinsam das verletzte Rehkitz, und erlöste es im Beisein der Hundehalterinnen durch einen Schuss.

Weiß nicht, ob der "Tod von Bambi" im Artikel bewußt gewählt wurde, um Hundehalter mit der Haltung," mein Hund bekommt das Reh ja eh' nicht" zum Umdenken zu bewegen...

Ich finde den Artikel in der "Dogs" und vor allen die Idee, einen Dialog zwischen Hundehaltern und Jägern anzustoßen gut.

Frage mich nur, was bringt ein "Anti-Jagd-Training", wenn z.B. selbst Jäger nicht verläßlich ihre Hunde abrufen können. Oder war dieser oben benannte Jäger einfach ein Dussel ???

Hier vertreten ja einige die Meinung, Karnickel jagen ist ok - Rehe hetzen dagegen nicht.
Habe hier immer so mitgelesen. Dachte dann manchmal ja - ok, Karnickel gibts ja wie "Sand am Meer" und hatte dabei den Spruch einer Hundetrainerin im Kopf:
"Hunde gehen nicht sparzieren- Hunde gehen jagen!" Also, warum sollte man den Hund nicht auch einmal Hund sein lassen.

Habe Emma trotz dieser Gedanken ( Emma wird nicht an allen Denkprozessen hinsichtlich ihrer Erziehung beteiligt ) jedoch nicht durch den Wald ihre - "Briard-Renn-Runden" drehen lassen, weil ich am Ende nicht gerne einen unkontrollierbaren Hund hätte.
Dachte zwar immer dieses "Kreise ziehen", sei nicht das verteufelte Hetzen von Wild, habe hier aber mitgelesen, dass auch dieses " durch den Wald kreisen" Jagdverhalten sei.

Fragen die mich zur Zeit noch beschäftigen:
a) Gibt es Hundehalter die ihre Hunde z.B. Karnickel jagen lassen - und Rehe dagegen nicht ( also eine Beute erlauben - andere Beute nicht )
Oder bedeutet Jagdverhalten, nicht selbst selbstbelohndes Verhalten für den Hund, das eher nicht kontrollierbar ist ?
b) Wie sieht vernünftiges Anti-Jagd-Training aus ?

Werde jetzt morgen mit Emma zu unsern Oster-Holland-Urlaub aufbrechen - Ski-Klamotten liegen bereit, es soll wohl schneien - mache mir dann noch so ein paar Gedanken...

Nacht
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Re: Jagdtrieb bei Euren Briards

Beitrag von Lottikarotti » 29. Mär 2013, 06:17

Dat-Emma hat geschrieben:




a) Gibt es Hundehalter die ihre Hunde z.B. Karnickel jagen lassen - und Rehe dagegen nicht ( also eine Beute erlauben - andere Beute nicht )
Oder bedeutet Jagdverhalten, nicht selbst selbstbelohndes Verhalten für den Hund, das eher nicht kontrollierbar ist ?
b) Wie sieht vernünftiges Anti-Jagd-Training aus ?



zu a. ) das gleiche wird warscheinlich auch auf katzen und co. zutreffen....machen hunde unterschiede ? mein westi hat katzen schon gejagd, wenn sie wegliefen aber er war 0 interressiert an wild jeglicher art ! zufall ? keine ahnung......ich für mich kann es mir kaum vorstellen das z.b. wenn man es duldet das der hund hasen jagd, man ihn ohne weiteres bei rehen und co. abrufen kann ?! da fehlt mir aber die erfahrung, kann ich nicht beurteilen, mein glaube sagt mir eher nein ;-)
zu b. ) mein selbstgestricktes antijagdtraining sah und sieht von welpe an so aus..........wenn wir wild oder auch vögel gesehen haben und amy hatte interresse gezeigt, habe ich mit ihr gespielt wie verrückt, jackpot verteilt wenn sie zu mir kam, einfach party gemacht.....bei jeglichem spiel habe ich drauf hingearbeitet das sie immer abrufbar ist und heute kann ich den tollsten ball an der schnur werfen und amy kommt mitten im vollspeed auf ruf SOFORT zurück.....das gleiche mit der futtertasche.....ich schick sie los suchen.....und mitten in der tollsten suche ruf ich sie ab....und lass sie dann sofort weiter suchen, weitersuchen ist also DANN ihre belohnung usw......bisher klappt es und amy ist 100% abrufbar selbst bei flüchtenden rehen !
und.....das war für uns sehr massgeblich beteiligt am erfolg.....ich bin nicht mit jagenden hunden mitgegangen. wenn wir uns trafen konnten die hunde gerne spielen aber eben nicht zusammen gassi gehen. so habe ich mir lotti versaut und daher verzichte ich lieber mal auf ,als den hund sein leben lang sehr sehr oft anzuleinen :-(
ob das alles ein vernünftiges jagdtraining ist, keine ahnung, bei uns hilft es ....... ;)
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Re: Jagdtrieb bei Euren Briards

Beitrag von halloweenchen » 29. Mär 2013, 06:42

The return of Aloha hat geschrieben:Wie es in Österreich und der Schweiz ist, kann ich nicht sagen.
Das Jagdgesetz in Österreich ist auch ein Gesetz, dass von jedem Bundesland "modifiziert" wird. Für das Bundesland in dem ich wohne gilt:
§ 64 NÖ JG Jagdschutz
[...]Unter Raubzeug sind sonstige dem gehegten Wild schädliche Tiere, insbesondere revierende oder wildernde Hunde und umherstreifende Katzen zu verstehen.
(2) Die zur Ausübung des Jagdschutzes berufenen Organe sind demnach insbesondere berechtigt und im Falle der Z. 1 sowie der ersten beiden Worte der Z. 2 auch verpflichtet, in ihrem dienstlichen Wirkungskreis wildernde Hunde, sowie Hunde, die sich erkennbar der Einwirkung ihres Halters entzogen haben und außerhalb ihrer Rufweite im Jagdgebiet abseits öffentlicher Anlagen umherstreunen und Katzen, welche in einer Entfernung von mehr als 300 m von Wohn- und Wirtschaftsgebäuden umherstreifen, zu töten. Das Recht zur Tötung von Hunden besteht nicht gegenüber den Jagd-, Blinden-, Behinderten-, Lawinen-, Katastrophensuch- und Hirtenhunden, wenn sie als solche erkennbar sind, für die Aufgaben, für die sie ausgebildet wurden, verwendet werden und sich bei der Erfüllung dieser Aufgaben vorübergehend der Einwirkung ihres Halters entzogen haben. Das Recht zur Tötung besteht auch nicht gegenüber Hunden, die aufgrund ihrer Rasse, ihrer Größe oder ihrer Schnelligkeit erkennbar für das freilebende Wild keine Gefahr darstellen; zum Abschuß revierender oder wildernder Hunde und umherstreifender Katzen sind neben den Jagdaufsehern in gleicher Weise auch die Jagdausübungsberechtigten und über deren besondere Ermächtigung auch andere ortskundige im Jagdgebiet ständig zur Jagd berechtigte Personen mit Jagderlaubnisschein berechtigt; den Eigentümern der nach Maßgabe der vorstehenden Vorschriften getöteten Hunde und Katzen gebührt kein Schadenersatz; die Erlegung eines Hundes ist unter Darlegung der hiefür maßgebenden Umstände der Bezirksverwaltungsbehörde bekanntzugeben;
Quelle: http://www.jusline.at/index.php?cpid=ba ... 56&paid=64

allerdings ist mir persönlich kein fall bekannt, wo ein hund aus meinem freundes- oder Bekanntenkreis von einem jäger erschossen wurde...

trotzdem: ich werde alles mir mögliche tun, meine hunde am hetzen von wild zu hindern!!! - dem wild und meinen Nerven zu liebe! ;-)
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Re: Jagdtrieb bei Euren Briards

Beitrag von Karin » 29. Mär 2013, 15:17

Für Aaron und mich gilt, kein Tier egal ob Vogel, Katze, Hase oder Reh... darf von ihm gejagt werden. Dafür gibt es keine Ausnahmen. In Brandenburg gilt Leinenpflicht auch im Wald, wobei ich mich zu 90% nicht daran halte. Aaron muss, außer wenn er mit Hunden spielt, einen Radius von ca. 10 max. 20 Metern einhalten. Dabei darf er schnüffeln wie viel er will und auch mal kurz eine Spur verfolgen, wenn er sofort zurück kommt. Manchmal gehe ich auch ganz bewußt direkt auf einer Wildspur durchs Unterholz. Bei uns gibt es sehr viel Wild und wenn es nicht gerade saukalt ist und schneit, beobachten wir auch Tiere im Wald. Das ist für ihn Mega spannend. Unter diesen Bedingungen kann ich ihn sicher führen. Neben dem Wild, dem er nachlaufen könnte, gibt es auch sehr viele Wildschweine, die Hunde nicht lustig finden. Die sind eventuell sogar gefährlicher als der Jagdpächter. Wenn die Aaron treffen würden, hätte er keine Überlebenshoffnung. Die sind sehr schnell, schneller als Aaron und haben größere Hauer und die sind dann immer ziemlich sauer. Die flüchten meistens nur vor Menschen.
Ich kann nur sagen es ist wirklich toll mit seinem ruhigen Hund einen Fuchs beim Jagen zu beobachten. Vor allem dann, wenn der Fuch uns nicht bemerkt hat und immer näher kommt. Unter diesen Bedingungen kann man auch durchs Dorf gehen, wo fast jeder eine Katze hat. Die gehen hier überall spazieren. Sonst würde ich immer wie ein Schluck Wasser in der Kurve meinem Dicken nachlaufen und am nächsten Zaun kleben. Das wäre zuviel Stress für mich.
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Re: Jagdtrieb bei Euren Briards

Beitrag von Pricibilla » 29. Mär 2013, 15:30

Pricibilla hat geschrieben:Ja ich hab ja die Hoffnung Danni, das die geneigten Verfasser dieser Beiträge nochmal drüber nachdenken, was sie ihren Hunden da so erlauben und was sie anderen Tieren damit antun.
Habe auch ne Bekannte deren Mädchen jagen was das Zeug hält und die findet das lustig, weil die Hunde anschließend so schön kaputt sind und schlafen. Sind manchmal über Stunden weg. Vor einer Woche kam ein Mädel schwer verletzt zurück. Sie ist mit einer Wildsau kolidiert. Mußte sehr lange operiert werden, um wieder hergestellt zu werden und ist noch lange nicht wieder auf dem Damm. Ich bekam kein Wort des bedauerns über die Lippen. Ging irgendwie nicht.
An alle, die es immer noch witzig finden, wenn ihre Hunde jagen. Habe gerade vor 5 Minuten erfahren, das oben beschriebene Hündin es nicht geschafft hat und gestern eingeschläfert werden mußte. :shock: In diesem Sinne. Frohe Ostern.

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Re: Jagdtrieb bei Euren Briards

Beitrag von halloweenchen » 29. Mär 2013, 18:04

Ich finde es für die Hündin trotzdem bedauerlich. Die kann ja nichts für ihre Besitzerin :-(
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Re: Jagdtrieb bei Euren Briards

Beitrag von Hedi » 29. Mär 2013, 19:35

Ja, sehr traurig für die Hündin :( - sie konnte nix dafür.
Karin hat geschrieben:Für Aaron und mich gilt, kein Tier egal ob Vogel, Katze, Hase oder Reh... darf von ihm gejagt werden. Dafür gibt es keine Ausnahmen. In Brandenburg gilt Leinenpflicht auch im Wald, wobei ich mich zu 90% nicht daran halte. Aaron muss, außer wenn er mit Hunden spielt, einen Radius von ca. 10 max. 20 Metern einhalten. Dabei darf er schnüffeln wie viel er will und auch mal kurz eine Spur verfolgen, wenn er sofort zurück kommt. Manchmal gehe ich auch ganz bewußt direkt auf einer Wildspur durchs Unterholz. Bei uns gibt es sehr viel Wild und wenn es nicht gerade saukalt ist und schneit, beobachten wir auch Tiere im Wald. Das ist für ihn Mega spannend. Unter diesen Bedingungen kann ich ihn sicher führen. Neben dem Wild, dem er nachlaufen könnte, gibt es auch sehr viele Wildschweine, die Hunde nicht lustig finden. Die sind eventuell sogar gefährlicher als der Jagdpächter. Wenn die Aaron treffen würden, hätte er keine Überlebenshoffnung. Die sind sehr schnell, schneller als Aaron und haben größere Hauer und die sind dann immer ziemlich sauer. Die flüchten meistens nur vor Menschen.
Ich kann nur sagen es ist wirklich toll mit seinem ruhigen Hund einen Fuchs beim Jagen zu beobachten. Vor allem dann, wenn der Fuch uns nicht bemerkt hat und immer näher kommt. Unter diesen Bedingungen kann man auch durchs Dorf gehen, wo fast jeder eine Katze hat. Die gehen hier überall spazieren. Sonst würde ich immer wie ein Schluck Wasser in der Kurve meinem Dicken nachlaufen und am nächsten Zaun kleben. Das wäre zuviel Stress für mich.
Hierzu doch noch die Frage, wie Du das erreicht hast?
Wenn Zoe Rehe (oder Hasen, Katzen...) sieht, ist sie einfach nicht mehr ansprechbar, steht total unter Spannung. Sie bleibt zwar erst mal stehen, ist aber durch nichts - und damit meine ich wirklich nichts - ab- oder umzulenken. Für Zoe sehr großer Stress, für mich sehr nervig, da ständige (Schlepp-)Leinenpflicht. Ich glaube, sie wäre ein toller Hund für einen Schäfer geworden, mit dem richtigen Training hätte sie bestimmt toll gehütet.
Liebe Grüße von Hedi, Zoe, Jasper, Bentje und Hundeengel Luca
:happydog:

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Re: Jagdtrieb bei Euren Briards

Beitrag von halloweenchen » 29. Mär 2013, 20:31

"jagte" deine zoe schon mal hinter einem Tier nach? wenn sie das Erlebnis, samt adrenalin-kick hatte, ist's ungleich schwerer wieder raus zu bekommen.
du kannst auch versuchen, es "umzulenken". gibt's in deiner nähe hüte-kurse? dort lernst du deinen hund, wenn er total unter Spannung steht, unter kontrolle zu halten. - wäre einen versuch wert...
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Re: Jagdtrieb bei Euren Briards

Beitrag von Karin » 29. Mär 2013, 20:40

Aaron hat in den ersten 2 Jahren alles gejagt, was entweder 4 Beine oder Flügel hatte. Wir haben Impulskontrolle gelernt, was ohne Wild perfekt funktionierte, wir haben Schleppleine versucht mit Lob und Superlob und diverse andere Dinge. Ergebnis war immer Aaron konnte alles perfekt, aber wenn ein jagdbares Tier auftauchte war er nicht mehr normal. Er hat angefangen dieses Tier zu fixieren und wollte es unbedingt kriegen. Anfangs ist er nur 10 bis 20 Meter gelaufen, später hat er den Radius vergrößert. Er war dann nicht mehr ansprechbar. Das begann schon, wenn wir nur auf freiem Gelände waren oder am Waldrand. Er konnte sich nur noch beherrschen, wenn er an der Schleppleine war, weil er wußte, dass ich dann am anderen Ende hing. Kein Trainer oder Buch hat wirklich geholfen. Bei uns gibt es einen Jagdpächter, der auch Hunde von Jägern ausbildet. Den habe ich dann um Hilfe gebeten. Jäger nutzen eine andere Methode ihre Hunde im Jagdfieber zu stoppen. Das habe ich dann auch gemacht. Das hat nicht mit Gewalt oder Schmerz zu tun. Es hat nur kurzer Zeit bedurft, dass Aaron nicht schon beim Betreten einer Wiese frei gedreht hat. Ich bn dann gezielt an Orte gegangen, wo fast immer Wild zu sehen war und haben das dann angewendet. Dabei muss das Timeing absolut stimmen und man muss das auch sehr zurückhaltend nutzen. Aaron ist dann vielleicht noch 2 mal gesprintet und dann nicht mehr. Er findet Tiere auch noch sehr spannend, kann aber ohne Probleme ohne Leine hinter mir durch den Wald gehen. Wenn wir Tiere sehen, setzen wir uns hin und beobachten sie. Er kann sich jetzt dabei entspannen und auch Leckerchen annehmen. Ich bin sehr froh, dass es nun funktioniert. Das muss aber jeder für sich selbst entscheiden. Ich habe mich dafür entscheiden, weil ich keine andere Wahl hatte als lebenslange Schleppleine (immer) oder Lebensgefahr für Aaron. Beides war für mich nicht akzeptabel.
Caja und Karin
Aaron 31.05.2009-15.10.2018

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Re: Jagdtrieb bei Euren Briards

Beitrag von halloweenchen » 29. Mär 2013, 21:29

Karin hat geschrieben:[...]Jäger nutzen eine andere Methode ihre Hunde im Jagdfieber zu stoppen. Das habe ich dann auch gemacht. Das hat nicht mit Gewalt oder Schmerz zu tun. Es hat nur kurzer Zeit bedurft, dass Aaron nicht schon beim Betreten einer Wiese frei gedreht hat.
und wie war diese Methode? was habt ihr getan?
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