Tuffo hat geschrieben:Wie ist das Verhältnis von an der Leine laufen zu Freilauf bei euch? "Reicht" eurem Hund ein ausgiebieger Spaziergang an der Leine?
Interessante Frage, die ich mir selbst oft stelle, wenn ich grosse Hunde im Innenstadtgebiet an kurzer Leine sehe.
Emma ist jetzt 20 Monate alt. Im Spiel mit gleichalten Hunden, z.B. Tervueren ( belg. Langhaarschäferhund) ist sie schneller, und hat definitiv mehr Power.
Nachmittags bin ich meistens so 1 bis 1,5 Stunden - manchmal auch 2 Stunden unterwegs - überwiegend Freilauf. Wenn ich Falko ( den Tervueren ) treffe, lassen wir die Hunde meist erst spielen ( rennen, aber auch übereinander kugeln oder gemeinsam in Schlammlöchern liegen ... ). Seine Besitzerin ist etwas älter, und traut sich nicht mehr über den Segelflugplatz zu laufen, da ihr schon zweimal andere Hunde ins Knie gesprungen sind, - so dreht dann jeder seine Runde, durch den Wald - immer wieder andere Hundebegegnungen zwischendurch - und später treffen wir uns dann oft auf eine zweite Spielrunde, am anderen Ende des Segelflugplatz.
Aus dem Spiel Emma heraus abzurufen klappt sehr gut. Denn wenn ich gehe, dann gehe ich!
Leinenführigkeit von zu Hause aus, oder durch die Stadt klappt super gut. Einzig die ca. 200m an der Leine am Nachmittag ins Freilaufgebiet sind nun ja.......
Meistens geht es mir aber wie Emma, nach einen Tag im Büro würde ich am liebsten auch erstmal RENNEN !
Vom Prinzip glaube ich aber, das Emma den Freilauf braucht. ( und nicht nur so ein bisschen, sondern richtig Gas geben !)
Ich liebe es, wenn Emma rennen kann, oder mit anderen Hunden tobt, weil es für mich Lebensfreude bedeutet. Also brauche auch Ich den Freilauf.
Mit meinen Hund nur an der Leine oder überwiegend an der Leine, wäre MIR selbst zu wenig. Deshalb fahre ich auch gerne mit den Auto dahin, wo wir stressfrei laufen können.
In der Woche sind meine Morgenrunden halt nicht komplett im Freilauf ( Geht in Düsseldorf leider nicht immer ).
Wir toben aber an langer Leine, oder Schlepp - und warten auf den Moment, an dem ich glaube es ist weit und breit kein Ordnungshüter in Sicht.
Abends bin ich oft auf Universitätsgelände unterwegs. Irgendwer hat mir erzählt, dort hätte der Dekan das Hoheitsrechts, und damit würde das Ordnungsamt der Stadt dort nicht rumcruisen. Super Strecke zum Verstecken, unterschiedliche Bodenbeläge, Slalomstrecken, und Studenten zum Üben.
"Richtig platt" habe ich Emma bisher jedoch nur 1x erlebt. Vor Weihnachten waren wir in der Nähe von Venlo in einer riesigen Adventsausstellung ( Weihnachtsdeko auf gefühlten 10.000 qm ). Die ganzen unechten Tannenbäume, die vielen Menschen, die vielen unterschiedlichen Eindrücke....
In der Ausstellung war Emma super, im Auto und zu Hause lag sie dann komatös danieder.
Spricht also dafür das Abwechslung, unterschiedliche Eindrücke einen Hund auch gut auslasten können.
Regelmäßig gleiche Strecken an kurzer Leine dagegen wohl eher nicht.
Als Emma noch jünger war, war sie eindeutig hibbliger. Hätte ich in dieser Zeit z.B. häufig stures an der Leine laufen geübt, hätten wir wohl heute beide einen Hau' weg.
Habe ich mir und Emma also erspart.
Ach so, Freilauf bedeutet natürlich nicht, ich leine ab und latsche meiner Wege und der Hund kann sich selbst beschäftigen.
Im Gegenteil, wenn Emma nicht im Spiel mit anderen Hunden ist, sind wir immer zusammen "beschäftigt" ( Ballspielen, Impulskontolle-Spiele, Futterbeutel-Suche, Klettern auf Baumstämmen, Zerrspiele, miteinander Rennen.... ).
Was mir dabei auffällt, oft kommen andere Hunde angerannt, spielen mit, oder wie neulich ein 7Monate alter Labrador - der machte die Unterordnungsübungen Sitz, Fusslaufen, Platz, Bleib - freiwillig mit.
Sein eigener Besitzer war ihm glaube ich - zu langweilig !
Hier im Forum lese ich immer gerne Eure Beiträge, weil ich hier Anregungen finde, um nicht LANGWEILIG zu werden.
Danke schön.
Alexandra+ Emma